Science City   Städtebäulicher Planungswettbewerb, Garching

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Standort Garching  
Jahr 2014  
Leistungsphasen Entwurf  
Architektenteam S333 Architecture urbanism, London, m8architekten, München  
Landschaftsarchitekten GROSS.MAX., Edinburgh  

Diesem Projekt legen wir die Hypothese zugrunde, dass die zukünftige Erweiterung der U-Bahn in Richtung Flughafen tiefgreifende und umwälzende Auswirkungen auf die Stadt Garching und ihren Forschungscampus haben wird. Sobald diese Annahme zur Realität wird, ist es nicht nur die Frage wie sich der Campus über seine aktuellen Grenzen hinaus weiterentwickelt, sondern auch, wie sich die Stadt Garching selbst anpassen und auf den neuen, unvorhergesehenen Entwicklungsdruck positiv reagieren kann.

Der Wunsch, eine Neuinterpretation der Stadt Garching vorzuschlagen, in dem wir die Lebenswelten Wohnen, Arbeiten, Forschen und Natur, enger miteinander vernetzen, könnte als Tabu gesehen werden. Wir sehen jedoch eine große Chance für die Stadt Garching und ihrem Umland, von der wir glauben, dass sie es wert ist, offen darüber zu diskutieren.

Unsere Vorschläge zu Campus Mitte und Campus West könnte als ein erster Schritt zur Schaffung des Campus FAR West verstanden werden, eine Erweiterung von Stadt und Campus, die Natur, Wissensumfeld, Wohnen und Arbeiten kombiniert, um eine stark zusammenhängende, „weltklasse“ Universitäts-und Forschungsstadt zu erschaffen, welche die “beste aller Welten” vereint.

Ökologische Korridore

Die Freiräume der Science City Garching können als transitorische Landschaft verstanden werden. Seit den ersten Entwicklungsschritten haben sich sowohl Gebäudestrukturen als das Verhältnis zur umgebenden Landschaft konstant verändert. Dieser Prozess wird sich auch in Zukunft fortsetzen.

Neben der Neustrukturierung der internen Freiräume zur Verbesserung der Orientierung und Nutzbarkeit, bietet die großräumliche Einbettung in den Landschaftsraum in seinem Spannungsfeld von Auwald und Agri-Kulturlandschaft die Möglichkeit, ein nachhaltiges Entwicklungsgerüst zu etablieren und zugleich eine eindeutige und einzigartige Identität für den Ort zu schaffen.

Das Freiraumkonzept für Science City Garching beruht auf den folgenden drei Prinzipien:

1 Strukturierung des Überganges von der Flusslandschaft der Isarauen zur Agri-Kulturlandschaft mittels Intensivierung des Biotop-Potentials der Grünen Spange

Die bestehenden Freiräume entlang des Garchinger Mühlbachs und des Wiesäckerbachs werden zu einer Zone mit erhöhtem Biotopwert weiterentwickelt, die das Campusareal durchzieht. Diese Grünen Spange formt das Rückgrat der Science City und schafft Verbindungen entlang der Wasserläufe zur den Isarauen als auch nach Garching. Eine Folge von Stegen und Plattformen entlang der Grünen Spange schafft einen klaren Übergang zwischen Gebäuden und Freiraum.

2 Neue Querverbindungen durch die Grüne Spange entlang der Wissenskorridore mittels Grüner Finger

Ost-West-Routen entlang der Wissenskorridore schaffen neue Verbindungen, die eng mit der Freiraumstruktur des Campus verwoben sind. Grüne Finger strukturieren dabei die Bauformen in Verbindung mit einem intensivierten Freiraumprogramm. Verbesserte Freizeit- und Erholungseinrichtungen finden hier ebenso ihren Platz wie innovative Freiraumnutzungen wie z.B. Gemeinschaftsgärten. Mittels Stegen über die Grüne Spange hinweg werden die Grünen Finger mit den Bestandsgebäuden verbunden.

3 Verbesserte Les- und Nutzbarkeit der gebäudenahen Freiräume durch die Schaffung von Parktaschen und Baumpflanzungen

Die heterogenen Freiräume des Campus werden mittels Parktaschen entlang der Wissenskorridore als auch gebäudebezogenen neu strukturiert, um klar lesbare und nutzbare Freiräume zu schaffen. Dies erlaubt wiederum die Extensivierung der verbleibenden Flächen. Die Konzentrierung von Aktivitäten und Freiraumprogramm in kleinere aber deutlicher definierte Freiräume schafft Potential zur Extensivierung der verbleibenden Flächen und deren Einbindung in ein auf Biotopentwicklung abzielendes Pflegeprogramm für Wildwiesen. Neue Baumpflanzungen helfen bei der Schaffung einer Raumhierarchie und der Stärkung des Landschaftskonzepts durch die Verwendung unterschiedlicher Arten in verschiedenen Teilbereichen.

m8architekten

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