Wohnen und Arbeiten   Umbau einer alten Bürostruktur - Designstudie

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Es ist kein Geheimnis, dass der Alltag für viele eine echte Herausforderung sein kann. Berufstätige Eltern die Entscheidungen treffen müssen, wer wann und wie lange in Elternzeit geht und wer weiterhin arbeitet. Elternteile die zu selten zu Hause sind und zu wenig am Familienleben teilnehmen können. Alleinerziehende die einer Doppelbelastung ausgesetzt sind und oft nicht wissen, wie sie das alles schaffen sollen. Kinder, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Pflegebedürftige, die auf ihr Umfeld angewiesen sind.  Eltern, die auf einmal selber die Pflege ihrer Eltern übernehmen müssen. Menschen, die mit Beeinträchtigungen auf die Welt kommen. Unfälle die passieren und Menschen durch Verletzungen beeinträchtigt sind. Egal ob wir es planen oder nicht, der Alltag ist oft eine echte Herausforderung. Wie reagieren wir auf sich verändernde Lebenssituationen? 

Es können neue Perspektiven geschaffen werden, wenn wir Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden. Wenn wir nur noch nach nebenan oder in ein anderes Geschoss gehen müssen um zur Arbeit zu kommen, sparen wir uns viel Zeit. Die Nähe zur Wohnung und flexible Einteilung der Arbeitszeiten unterstützen den Tagesablauf. Oft reichen schon kleine Strukturen um einen professionellen Arbeitsalltag zu gestalten. Zudem fördert eine enge Nachbarschaft Gemeinschaft und soziale Kontakte und sorgt für ein starkes Miteinander. Die vielseitige Anpassung der Räume an verschiedene Lebenssituationen ermöglicht es, sowohl privaten Bedürfnissen als auch beruflichen Anforderungen gerecht zu werden.

Durch den Rückgang der Nachfrage nach Gewerbeflächen infolge der Pandemie und des Trends zum Homeoffice stehen viele Büroflächen leer. Die Umnutzung von Bürogebäuden zu Wohn- und Büroflächen ist ein vielversprechender Ansatz, um dem wachsenden Bedarf an Wohnungen zu begegnen und den Alltag vieler Familien, Paaren oder Einzelpersonen positiv zu verändern. Arbeiten von zu Hause ist keine Neuheit mehr. Anstelle eines Arbeitsplatzes am Küchentisch, werden durch Live-Work Units Wohnen und Arbeiten miteinander vereint. Die Anordnung der Units erfolgt Back to Back, On Top oder Side by Side.

Einige von uns bereits durchgeführten Umbauprojekte haben gezeigt, dass dies wirtschaftlich rentabel sein kann und vor allem die Lebensqualität verbessert. 

Es besteht ein erheblicher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Bei jedem Neubau muss aber unbedingt die Auswirkung auf das Klima und die Umwelt berücksichtigt werden. Der Gebäudesektor ist weltweit für rund 40 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. In Deutschland entstehen jährlich 230 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle, was über die Hälfte des gesamten Abfalls ausmacht. Pro Jahr werden etwa 14.000 Gebäude abgerissen. Statt Abriss und Neubau sollten wir auf die Sanierung und Umnutzung bestehender Gebäude setzen. Unter diesem Aspekt sollte auch die Graue Energie mit einrechnet werden. Unter Betrachtung dieser sind Sanierungen kostengünstiger, verursachen weniger CO₂-Emissionen und schonen Ressourcen.

Bundesbauminsterin Klara Geywitz

„Wie wir Gewerbeimmobilien zu Wohnungen umgestalten, ist eine ökonomische, eine architektonische und vor allem eine ökologische Frage […] Wir sind kreativ genug, sie zu beantworten, und brauchen jetzt viele gute Beispiele, die zeigen, dass es geht.“ 

„Gerade die zentrale Lage ehemaliger Büro- und Gewerbeimmobilien kann in vielen Fällen den innerstädtischen Wohnstandort stärken. Eingebettet in ein stimmiges städtebauliches Konzept, können sich im Rahmen einer Umnutzung zahlreiche weitere positive Impulse auf Quartiersebene ergeben.“

https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/Webs/BMWSB/DE/2023/12/trafo-gzw.html

 

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