Anlass und Aufgabenstellung: 

Mit einem neuen Verwaltungsgebäude führt die Stadt Biesenthal die beiden bisherigen Amtsstandorte in einem neuen, zeit- und zukunftsgemäßen Zentrum zusammen und kann damit in der Kleinstadt einen städtebaulichen Schwerpunkt setzen.

Leitidee: 

Der Entwurf ist im Wesentlichen von fünf Fragen geprägt:

Was ist die angemessene Gebäudepräsenz in dieser langezogen Siedlungsstruktur, mit ihren diversen kleinstädtischen charmanten Bautypologien?

Wie öffnet und wendet sich der Neubau zur Stadt?

Wie ist ein niederschwelliges und zugleich für ein öffentliches Gebäude repräsentatives „Willkommen“ mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten?

Wie kann das Stadtgebiet von Biesenthal mit seinen landschaftlichen und naturräumlichen Besonderheiten in das Gebäude integriert werden?

Wo und wie können sinnvoll verschiedene Adressen entsprechend der Gebäudefunktionen gesetzt werden und verschiedene Außenräume geschaffen werden?

Funktionskonzept:

Das Gebäude liegt gegenüber dem Stadtpark. Es bildet sich eine Nord-Süd-Verbindung vom Stadtpark über das öffentliche Foyer in das Gebäude zum rückwärtigen Garten. Dieser Garten ist über dem Sydower Fließ am Hochufer gelegen, Ausgangspunkt für Wege zum nahegelegenen See. Der Entwurf ist vom Grundgedanken geleitet, einen offenen Ort für Menschen zu gestalten, in dem sich Bürger und Mitarbeiter der Verwaltung auf Augenhöhe begegnen und der eine, über das geforderte Raumprogramm, flexible Nutzung, insbesondere der Saal, zulässt. Die einzelnen Funktionen erhalten jeweils ein eigenes Gebäude mit Satteldach und fügen sich um eine gemeinsame Mitte. Diese bildet das Herz und zugleich die Haupterschließung des Gebäudes. Der multifunktionelle Raum kann von den angelagerten Funktionen als flexible Erweiterung genutzt werden. Er dient bei schlechter Witterung u.a. als Außenraum für den Sitzungssaal. Die Anordnung der einzelnen Funktionen in eigenen Häusern lässt unterschiedliche Zwischenräume und damit Außenräume zu.

Der Sitzungsaal öffnet sich zu einem Zierkirschenhain zur Stadt an der Plottkeallee. Der Saal kann sowohl über den Hauptzugang, als auch separat von der Ostseite erschlossen werden. Dadurch kann der Saal auch außerhalb der Geschäftszeiten für externe unterschiedlichste Veranstaltungen genutzt werden. Durch eine offene Fassadengestaltung kann er als leuchtender Multifunktionsraum von der Straße aus wahrgenommen werden. Die Polizeistation ist auf der Westseite des Verwaltungskomplexes angeordnet. Die Besucher der Polizei haben einen separaten Zugang. Es werden 30 Stellplätze westlich und 20 Stellplätze auf der Ostseite des Verwaltungsgebäudes situiert, damit kann auf eine kostenintensive Tiefgarage verzichtet werden.

Konstruktion und Materialen:

Das Gebäude ist als reiner Holzbau konzipiert. Die Fassaden sollen offen und transparent sein. Die Dächer werden, soweit wirtschaftlich sinnvoll, mit PV-Elementen ausgestattet.