Wettbewerb Kita Michelstadt   Nichtoffener Realisierungswettbewerb

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Jahr 2018
Programm Neubau einer Kindertagesstätte für sechs Gruppen und einem Familienzentrum in Michelstadt
Status Entwurf
Architektenteam m8architekten

Städtebauliches Konzept
Der Kindergarten liegt an der Rudolf-Marburg Straße im Norden der Altstadt von Michelstadt. An das Grundstück im Süden grenzt ein Wohngebiet geprägt durch Einfamilienhäuser. Die direkte Nachbarschaft ist geprägt durch starke Bauvolumen der Stadtverwaltung, Kirche, ein Wohn- und Geschäftshaus, sowie im Osten ein Gebäude der Telekom.Der langgestreckte Baukörper fügt sich in seiner Größe und Körnigkeit in die nähere Umgebung ein.


Öffentliche Erschließung
Der Kindergarten entwickelt sich entlang der Rudolf-Marburg Straße. Gegenüber der Stadtverwaltung, am Wohn- und Geschäftshaus werden im Westen des Baugrundstückes die Parkplätze situiert. Im Süden des Badehauses entsteht ein Platz dieser bildet den Auftakt und Adresse für den Kindergarten, er stärkt die vorhandene Bebauung, insbesondere das Stadtverwaltungsgebäude und trägt zur Vernetzung des Quartiers in die Tiefe bei.Von diesem Platz aus werden in nächster Nähe die Kinderkrippe und das Familienzentrum erschlossen. Ein Stück weiter aufwärts entlang der Rudolf-Marburg Straße liegt der Eingang für die großen Kindergartenkinder.  

Freiraumkonzept
Das Baugrundstück ist geprägt durch die Hanglage. Die Freispielflächen des Kindergartens gliedern sich in zwei auf verschiedenen Höhenniveaus liegenden Bereiche. Der etwas kleinere intimere Bereich im räumlichen Zusammenhang mit dem Badehaus ist den kleinen Kindern vorbehalten, der größere Bereich im oberen Bereich des Grundstückes wird von den großen Kindergartenkindern bespielt. Die obere und untere Spielbereiche sind miteinander verbunden. Besuche erwünscht!
 

Innere Erschließung | Marktstraße und Marktplatz
Marktplatz wird zur Marktstraße. 
Im Kindergarten reihen sich ähnlich einem Dorf die Funktionsräume entlang der Marktstraße. Im Westen mit Blick auf das Badehaus ohne Gartenzugang bildet das Atelier den Auftakt im Westen mündet die Marktstraße über den Speiseraum im Freien. Dazwischen bespielen und bereichern der Rollenspielraum, der Willkommensraum, die Werkstatt und der Bauraum die Marktstraße. Der Mehrzweckraum im Zentrum des Kindergartens öffnet sich zur Marktstraße, hier Marktplatz. Der Marktplatz verbindet die beiden Kinderhausebenen miteinander über eine großzügige, helle Treppenanlage. So sind die Kleinen sobald sie wollen und können in der Lage die Großen zu besuchen. Das Familienzentrum mit Besucherverkehr von draußen orientiert sich zum Badehaus und zur Straße, kann aber auch am internen Leben über den Marktplatz teilnehmen. Die drei Nutzergruppen Ü3 | U3 | Familienzentrum besetzen entsprechend Ihren Nutzungsanforderungen individuelle Orte im Haus, werden so miteinander leben.  

Barrierefreiheit
Alle Ebenen des Kinderhauses sind barrierefreifrei erreichbar. Ein Aufzug ist aus unserer Sicht nicht unbedingt notwendig kann aber durchaus nachgerüstet werden.

Haustechnisches Konzept
Als Energiestandard wird EnEV + X geplant. Es ist nicht Ziel, explizit ein bestimmtes Energie-Label zu erreichen, sondern durch gezielte Einzelmaßnahmen den Betrieb des Gebäudes und den Energiehaushalt wesentlich zu verringern.
 

Lüftung
Das Gebäude erhält eine Grundlüftung mit einer hohen Wärmerückgewinnung für den bauphysikalisch erforderlichen Luftwechsel. Lediglich die Funktionsräume und Schlafräume erhalten einen 1,5-fachen Luftwechsel entsprechend der Belegung. Die Leitungen werden zum Großteil in die Betondecken eingelegt, so dass freie Betonmassen zum besseren Raumklima genutzt werden können.

Ziel ist es, eine mechanische Lüftung nur gezielt einzusetzen. Kleinere Nutzräume werden nur durch die Grundlüftung unterstützt und können über einen Lüftungsflügel natürlich gelüftet werden.

Sanitär
Die Trinkwasserversorgung erfolgt über einen hydraulischen Ring, so dass Stagnationsstrecken komplett vermieden werden können und nur über eine zentrale Spülstelle das Leitungsnetz in den Ferienzeiten gespült werden kann.
Warmwasser wird nur dezentral über elektrische Durchlaufhitzer erzeugt. Der Strom wird über eine Photovoltaikanlage mit Batteriepufferung erwirtschaftet (Siehe Elektro)

Heizung
Das Gebäude wird mit einer TAD (ThermoAktiveDecke) beheizt. Zur Regelung der einzelnen aktiv genutzten Räume werden an den Fassadenbereichen Contect-On Elemente, aktivierte Betondeckenflächen mit einer sehr schnellen Reaktionszeit, zur Regelung der Räume verwendet. In der Kombination einer optimierten Fassade (Dämmung und solare Gewinne) und der bewussten Nutzung der Betonmassen als Energiepuffer wird ein gutmütiges, energiesparendes Gebäude mit einem hohen Komfort erreicht.

Die Energie wird über eine Luft/ Wasser bzw. bei vorhandenem Grundwasser, über eine Wasser / Wasser-Wärmepumpe erzeugt. Im Sommer kann die TAD zum Temperieren genutzt werden. Im Falle einer Grundwasserwärmepumpe sogar direkt über Natural Cooling.

Strom
Die Beleuchtung erfolgt ausschließlich über LED.
Der Strom wird über eine sehr groß dimensionierte Photovoltaik-Anlage mit Energiepufferung erzeugt. Mit dem Strom können die Warmwassererwärmung sowie die Wärmepumpe und alle anderen elektrischen Nutzer betrieben werden. Es wäre zu prüfen, ob man weitere angrenzende Gebäude direkt vom Kindergarten aus mit versorgt.

 

 

 

m8architekten

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